während der periode in meiner visuellen arbeit, die ich als 'nul = 0' bezeichnete und ich anschluss fand an die z e r o bewegung, machte ich ursprünglich - u.a. unter einfluss einiger texte huangpo's über die leere - weisse leere bilder.   nach einiger zeit kamen homogene reliefs- und kollagestrukturen dazu und ich fing an nach noch mehr unpersö[h]nlichen bildmöglichkeiten zu suchen.

diese fand ich dann erst in der anwendung gleicher bildelemente in ändernden positionen auf gleichen bildflächen und in gleichen bildelementen in festen positionen auf &aml;ndernden bildflächen, wie das jetzt in auswahl nach alten vorlagen in dieser ausgabe dokumentiert wird.

es war mir damals eine grosse überraschung zu sehen, wie diese einfachen änderungen jedesmal eine neue und nicht ganz fassbare visuelle komplexität auflieferten - und es wurde mir deutlich, dass diese änderungsserien auch modelle ergaben für die bedeutung der position des einzelnen elementes: die position des elementes war bestimmend für seinen charakter.   'der raumpunkt ist eine argumentstelle', aber diese b e s c h r e i b u n g bleibt natürlich (d.h. durch ihre natur) unvollständig oder einseitig.

hier liegt dann auch der grund warum diese r e a l i s i e r u n g e n notwendig sind, weil es so erfahren möglich wird.   das e r f a h r e n ist wirklicher als das gedachte.

von 1962-1975 habe ich mich dann eingehend mit zufalls-untersuchungen beschäftigt; erst als mittel um zu objektiven und mehr generellen bildformungen zu kommen, späterb um die natur des zufalls selber auch weiter zu untersuchen.   das gab dann ab 1970 anleitung die ergebnisse wieder an der wirklichkeit zu testen und so entstanden mittels photographie die ersten 'chance & change series', später nannte ich diese 'chance & chance processes & situations'.   jetzt dokumentiere ich diese in konkretem wirklichkeitsmaterial als 'chance & change documents'.

so sind die arbeiten aus den frühen 60er jahre die vor-versuche geworden für meine aktuellen untersuchungen und die damit zusammenhängenden philosophischen publikationen.   die meisen gegebenheiten sind schon in den frühen änderungsprojekten vorhanden.

herman de vries bern 1977.